Von Sternen Und Halbmonden

Inmitten von Wüsten und heiligen Steinen,
Man achtet das Leben und drum all die Seinen,
Wo Abrahms Kinder im Sternenlicht weinen,
Zwei Völker, zwei Träume, in Zeiten verwoben.

Ihr achtet den Monde und mit ihm die dreizehn
Ihr achtet den Vater, und seiner Zwölf in eurem Herzen
Ihr seid doch die einen, vereint im ewig Einen
Durch das Band der Bänder seid ihr eingewoben.

Im Herzen Judäas, in Kanaans Land,
Wo Salomos Tempel einst majestätisch stand,
Erhaben sind die Mauern, so alt und so weise,
Das Echo des Ewig'n; hallt so leise, doch leise.

Blauer Stern auf weißem Grund; so tut er kund
nicht nur dem einen Bund.
Der Bund der Bände, im Heiligen Band.
Der die Liebe zum Nächsten, und die Hoffnung verspricht,
Ein Volk so alt, aus Asche erstand,
Ein Volk so stark und aus Asche sein Haus erricht’.
Ein Volk klagend anklagend, dem Bösen widerstand.
Der Klagemauer, der Klagemauer, leise Gebete erhört,
Sieh hin! Die Seele des jüdischen Volkes. Wie sie weit emporfährt!

Und doch, in der Ferne, am Horizonte weht,
Die Fahne vom Halbmond, der niemals untergeht.
Das Lied von Al-Quds, es hallt durch die Nacht,
Ein Klang der Melodien, der Sehnsucht entfacht.

Die Kuppel des Felsens, im goldnen Sonnenschein,
Das Wahrzeichen des Arabers, so stolz und so allein.
In Gassen der Altstadt und kunterbuntem Souk,
Da schlägt das Herz Palästinas, im endlosen Fluss.

Zwei Welten gespalten, gespalten und geteilt
gespalten in der Seele, und durch Mauern und durch Draht,
Und doch sind sie vereint, im ihrem uralten Pfad.
Ein Pfad der Propheten, der Könige, der Seher,
Ein Pfad der Heiligen, der Helden und Gewinner.

Die Tränen von Rachel,
die Lieder von David.
Die Worte Mohammedes,
und er hieß Gottes Aabid.

Sie fließen zusammen, wie Flüsse zum Meer,
Zwei Geschichten so anders, und doch gar nicht mehr.

Ein Ruf nach Frieden, er hallt durch die Zeit,
In Hebräisch, in Arabisch, in Liebe und in Leid.
Lasset uns beten, für den Boden der uns eint,
Lasset uns beten, für unsre Glückseligkeit,
für Freude und Frieden im göttlichen Geleit.

Für Juda und für Samaria, für Gaza und die Westbank,
Für jedes Gestein, in Aru-schalajim,
für Hügel am Jordan und seines Flusses-tal.

Mögen sie, alle leuchten, im Licht der Gerechtigkeit,
Und mögen sie, alle finden, ihre ersehnte Einigkeit.

Hier endet die Ballade,
doch nicht unsre Geschicht',
Zwei Völker, zwei Träume,
in ewiger Pflicht.

Mögen sie doch bald finden,
was ihnen sehr gebührt,

Den Boden, der sie liebt,
den Boden, der sie vermisst,

Ein Land, das sie lieben,
ein Land, das sie führt.